14.12.2009

Berlin bleibt arm, aber die Berliner werden immer ärmer

2010 ist das „Europäische Jahr des Kampfes gegen Armut und Ausgrenzung“. Deshalb will Berlin (als letztes Bundesland) nun eine Landesarmutskonferenz gründen.



Wie die Printausgabe der Berliner Zeitung vom 14.12.2009 berichtet, könne die LAK „die Arbeit der verschiedenen Akteure bündeln und langfristige Konzepte zur Armutsbekämpfung erarbeiten.“ Eine Leerformel, die kaum etwas an der Situation der immer zahlreicher werdenden älteren „Grundsicherungsempfänger“ ändern wird! Deren Zahl hat sich laut Artikel in den letzten 6 Jahren vervierfacht (derzeit 56.000) und soll infolge der Wirtschaftskrise weiter steigen.

So geht es den kleinen Armen. Aber auch im großen Stil geht es der Bundeshauptstadt nicht gut.

5,5 Milliarden Euro neue Schulden wird das Land Berlin in den nächsten 2 Jahren machen und anschließend kann nur noch von Sparen die Rede sein. Der Finanzexperte Jobst Fiedler verteidigt in einem Interview die Prognosen des Senats, fordert aber gleichzeitig Strategien für mehr Wirtschaftskraft. Schade, dass er als studierter Wirtschaftswissenschaftler keine anbieten kann!

Aber lassen wir uns nicht die Weihnachtsstimmung verderben, sondern freuen wir uns, dass der Senat durch die Vermarktung des historischen Ereignisses „Mauerfall“ tausende Touristen aus ganz Europa in die Stadt gelockt hat und die nächste Party am Brandenburger Tor bevor steht: Zu Silvester werden 1 Millionen Besucher erwartet. Vielleicht gibt es ja dort mal Sozialtickets für Getränke, damit auch alle Berliner teilhaben können an der "Sexiest city in Europe".


"Be Berlin allein reicht nicht", Artikel der Printausgabe vom 14.12.2009


Ici vous pouvez lire un article sur ce sujet en français.



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